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Wissenschaft und Menschheit - Sozialwissenschaftliche Kommunikation

Kommunikationsbeziehungen im E-Government

* Sozialwissenschaftliche Kommunikation "Neue Medien" von Björn Meyer, Bodenwerder

 

Sozialwissenschaftliche Kommunikation - Seite 5

3.1 Kommunikationsbeziehungen im E-Government

Die Kommunikation und Abwicklung von Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung im E-Government kann verschiedenen Zielgruppen zugeordnet werden. Verwaltungsvorgänge, die zwischen der Behörde und wirtschaftlichen Unternehmen erfolgen, werden als Government to Business (G2B) bezeichnet. Der elektronische Kommunikations-, Informations- und Datenaustausch zwischen oder innerhalb von Behörden läuft unter dem Begriff Government to Government (G2G). Behördenwege, die elektronisch zwischen Verwaltung und Bürgern abgewickelt werden, bezeichnet man als Government to Citizen (G2C).22

Öffentliche Verwaltung

3.1.1 Government to Business (G2B)

Viele wirtschaftliche Unternehmen wickeln heutzutage eine Vielzahl ihrer Geschäfte elektronisch ab (E-Procurement). Sie haben beispielsweise durch Zulassungs- oder Genehmigungsverfahren, bei Angelegenheiten der Zolloder Steuerverwaltung eine hohe Kontaktfrequenz mit der Verwaltung. Lange und komplizierte Genehmigungsverfahren sind oft mit enormen bürokratischem Aufwand verbunden und verursachen sowohl bei der zuständigen Verwaltung als auch beim Unternehmen hohe Kosten. Der Einsatz von E-Government-Lösungen kann diese Kommunikationsbeziehungen im beidseitigen Interesse vereinfachen und so Synergieeffekte freisetzen. Die beste Möglichkeit derartige Einsparpotenziale zu nutzen, bietet hier das öffentliche Beschaffungswesen. Digitale Ausschreibungen von z.B. Bauleistungen erleichtern Firmen den Zugang zum Ausschreibungsverfahren und führen nebenbei zu unterschiedlichen Einsparmöglichkeiten bei den Verwaltungen und Unternehmen.23

3.1.2 Government to Government (G2G)

Im E-Government bezeichnet G2G Prozesse, an denen mindestens zwei Verwaltungsstellen beteiligt sind. Es handelt sich hierbei in erster Linie um die Übermittlung von Daten zur Weiterverarbeitung.

Die Ausstellung eines Personalausweises beispielsweise ist durch die Beteiligung von zwei Verwaltungsstellen bisher von vielen Arbeitsvorgängen und einem enormen Zeitaufwand geprägt. Durch G2G-Lösungen wird zukünftig das Passfoto des Antragstellers gescannt und die Unterschrift digital erfasst. Durch die zuständige Verwaltung vor Ort wird dann über eine spezielle Software der Antrag über IuK-Technolgie an die Bundesdruckerei verschickt. Durch die Digitalisierung dieses Prozesses entfallen Portokosten und es bedarf keiner Archivierung von Papierdokumenten mehr. Es ergeben sich hierdurch finanzielle Einsparungen sowohl bei der Verwaltung als auch bei der Bundesdruckerei. Nebenbei entsteht ein kürzere Wartezeit für den Bürger und er erhält schneller sein Dokument.

3.1.3 Government to Citizen (G2C)

Bürger treten nicht immer freiwillig mit der Verwaltung in Kontakt. Es sind oftmals lange Wege und Wartezeiten hiermit verbunden. E-Government-Lösungen haben die größte Wirkung, wenn sie die täglichen Belange der Bürger unterstützen und fördern.24 Dem Bürger werden heutzutage noch überwiegend einfache Dienste von der Verwaltung in digitalisierter Form angeboten. Hierzu gehören z.B. die Beantragung von Anwohnerparkausweisen, die Reservierung des KFZ-Wunschkennzeichens oder die Anoder Abmeldung eines Hundes. Die wohl bekannteste G2C-Anwednung ist die elektronische Steuererklärung ELSTER. Hier kann der Nutzer seine Steuererklärung über das Internet an die zuständige Finanzbehörde schicken. Zukünftig werden aber auch Verwaltungsvorgänge wie z.B. die Erteilung einer Baugenehmigung oder die Online-Akteneinsicht durch E-Government-Lösungen möglich sein.25


22 Lenz, S. 34
23 SAGA, S. 39
24 Lenz, S. 61
25 Geschka, S. 125

 


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